Volle Kraft voraus – diesem Kongressmotto schließt sich die Deutsche Gesellschaft
für Allgemein- und Viszeralchirurgie gerne an und freut sich darauf,
Sie zu ihrer 21. Jahrestagung im Rahmen des 136. Deutschen Chirurgenkongresses
nach München einladen zu dürfen.
Dieses Motto ist besser umsetzbar, wenn sich die teilnehmenden Fachgesellschaften
thematisch abstimmen und Ziele definieren, die sie gemeinsam
erreichen wollen. Es freut uns besonders, dass neben der DGAV auch eine
zunehmende Anzahl chirurgischer Fachgesellschaften sich über die Jahre der
gemeinsamen Tagung angeschlossen und sich aktiv in die Kongressgestaltung
eingebracht haben. Aus dieser gemeinsamen Arbeit ist ein Kongressprogramm
entstanden, welches neben den aktuellen und tragenden Themen
des eigenen Fachs auch den „Blick über den Tellerrand hinaus“ ermöglicht
und gemeinsame Ziele und Herausforderungen angeht.
Das wissenschaftliche Programm der DGAV-Sitzungen spiegelt diese Aspekte
in vielen Sitzungen wider und greift auch gemeinsame Hauptthemen
auf. Auch in diesem Jahr haben wir eine große Anzahl an Abstracts und Einreichungen
erhalten und ein für Sie aktuelles und interessantes Programm
mit Vortrags- und Postersitzungen zusammengestellt. Klassischerweise ist
unser mit der DGVS durchgeführter Herbstkongress der Kongress der Arbeitsgemeinschaften
der DGAV, aber auch dieser Frühjahrskongress wird von
den Arbeitsgemeinschaften unterstützt und thematisch mit geprägt – vielen
Dank an die aktiven Mitglieder. Es ist uns ein besonderes Anliegen auch den
Nachwuchs aktiv einzubinden und die Sitzungen auch speziell nach den Erfordernissen
an die jungen Kolleginnen und Kollegen in der Weiterbildung
auszurichten. Viele der Sitzungen fokussieren auf das tägliche Handeln und praktische Tipps und Hilfestellungen
für den chirurgischen Alltag.
Deshalb war es auch der DGAV bei der Gestaltung dieses Kongresses sehr wichtig, durch eine interdisziplinär
angelegte Sitzungsgestaltung aktuelle Themenkomplexe zu adressieren und zu diskutieren,
ungeachtet des ursprünglich festgelegten Sitzung-Proporzes. Wie sich in vielen Gesprächen mit Kollegen
anderer Disziplinen herausgestellt hat, gibt es bei vielen Themen große Schnittmengen: Updates bei
Leitlinien, Tipps und Tricks bei Operationen und das Handling von Komplikationen. Wie gehen wir mit
Qualitätsindikatoren und Zentrenbildung in der Chirurgie um? Wie positionieren wir uns bei der rasant
fortschreitenden Digitalisierung? Was können wir zu dem Thema Patient Empowerment als Fachgesellschaften
beitragen? Wieviel gefäßchirurgische Expertise sollte ein Viszeralchirurg haben?
Gerade bei den brennenden Themen wie etwa der Digitalisierung in der Chirurgie ist das Kongressmotto
passender denn je: Einerseits müssen wir uns dem Thema mit voller Kraft stellen, andererseits werden
wir mit Herz, Hand und Verstand Positionen finden müssen, mit denen wir auch von unseren Patienten
als kompetente Partner bei der Bewältigung ihrer gesundheitlichen Probleme wahrgenommen werden.
Machen wir uns klar, dass die Generation unserer Kinder künftig Gesundheitsinformationen aus dem
Internet gewinnen möchte wie sie Tickets für eine Veranstaltung bucht oder Gebrauchsgüter des täglichen
Lebens von einem Großhändler online kauft, bezahlt und per Smartphone über den Zustellungsprozess in Echtzeit informiert wird. Diese Informationsflut führt zwangsläufig zu einem veränderten
Selbstbewußtsein von Patienten im Umgang mit ihrer Erkrankung und den daran beteiligten Ärzten. Big
Data und künstliche Intelligenz könnten dabei auch zur digitalen Supervision chirurgischen Handelns
eingesetzt werden. Darauf werden wir – getreu unserem Kongressmotto – uns und unseren Nachwuchs
vorbereiten müssen.
Das diesjährige Partnerland ist der Oman. Die deutsche Chirurgie hat in den arabischen Ländern ein
hohes Ansehen und eine Vielzahl ausländischer Patienten kommt aus dem arabischen Kulturkreis, zudem
arbeiten viele deutsche Chirurgen in arabischen Krankenhäusern. Der diesjährige Kongress gibt uns die
Gelegenheit unser Handeln und die Besonderheiten des deutschen Gesundheitssystems mit den arabischen
Kolleginnen und Kollegen auszutauschen und zu intensivieren.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen, persönlich und im Namen der
DGAV einen erfolgreichen Kongress mit vielen aufschlussreichen und interessanten Vorträgen und Gesprächen,